Aus dem Telegram-Kanal "Mutterschaft lieben"…

Aus dem Telegram-Kanal "Mutterschaft lieben":

Ist der Mensch „gut“?

Das habe ich mich mein halbes Leben gefragt, lange dachte ich, der Mensch ist von Natur aus „böse“, weil ich all das Leid, diesen Hass und die gegenseitige Zerstörung durch Kriege usw. einfach nicht verstehen konnte….

Dann wurde ich Mutter und bin Zeuge von zwei Wundern geworden. Sie schienen so garnichts Böses an sich zu haben ;).
Ich beschäftigte mich intensiv mit der Natur des Menschsein und für mich wurde immer klarer, der Mensch ist doch von Natur aus oder von Geburt an „gut“.

Ich wusste nun, es gab viele Naturvölker die emotional gesunde Erwachsene hervorgebracht hatten. Was sie alle taten war: Das Erkennen und unmittelbare Stillen aller auftretenden Grundbedürfnisse ihrer Nachkommen.
Ich begab mich nun auf die Suche und fragte mich: Wo waren die Menschen abgebogen? Was hat uns so sehr von unserer Natur getrennt?

Bald wurde ich auf den Schweizer Bindungsforscher Franz Renggli aufmerksam.
Für mich ein unglaublich herzlicher und sympathischer Mensch. Er hat für jede meiner inneren Fragen zu diesem Thema eine Antwort. Die Trennung begann:

⁃ mit der Sesshaftwerdung ca. vor 10.000-12.000 Jahren. Zum ersten Mal haben Mütter ihre Babys nicht ununterbrochen am Körper getragen, sondern in ihrem fest installiertem Haus abgelegt, in der Gewissheit das Baby ist sicher. Nur das Baby konnte das nicht begreifen, sein System ist darauf ausgelegt sich nur im Arm der Mutter oder einer anderen vertrauten Person sicher zu fühlen. Das Baby erlebte so Todesängste und Bindungsverlust.
⁃ Je höher dann die Kultur, desto stärker die Trennung von Mutter und Kind. Schritt für Schritt immer weiter… die Bauern waren noch länger in Verbundenheit mit ihren Nachkommen, die Adligen noch viel schneller immer weniger… mit dieser Trennung nahm das Weinen der Babys zu…
⁃ In vielen alten Schriften finden sich verzweifelte Fragen über das Weinen der Babys, dass die Menschen ihrer Zeit nicht mehr verstanden. Franz Renggli schreibt, es ist das Weinen aus Todesangst. Die Urvölker sagen im Gegenzug, wenn man sie fragt, warum Babys weinen. Was? Babys weinen nicht!
⁃ So waren bis ins Mittelalter die Babys am Tage von der Mutter getrennt und dann auch des Nachts. Es wurde die absurde Angst verbreitet, man würde sein Baby sonst im Bett überrollen…
⁃ Im 18/19 Jhd. kam dann die Erfindung des Kinderzimmers, weil die Annahme entstand „ Babys brauchen Ruhe“
⁃ Im 20. Jhd. wurde dann das Baby sogar direkt nach der Geburt für eine Woche von der Mutter getrennt und weinend allein gelassen. Franz Renggli beschreibt dies als „Hölle an Einsamkeit“.
⁃ Durch all diese Geschehnisse bezeichnet Renggli unsere Gesellschaft als höchst Psychotisch.

Heute überleben die Menschen nur noch durch die Abspaltung ihrer Gefühle und dadurch entstehen: Sucht, Krankheit, Krieg, Gewalt….
so Rengglis Worte.

Die Hippies haben dann zum ersten mal wieder ihre Babys am Körper getragen und bis heute hält sich dieser Trend und verbreitet sich immer mehr. Einige Eltern lassen ihren Nachwuchs auch wieder im Familienbett schlafen. Diese Massenbewegung bezeichnet Franz Renggli als echte Chance, Heilung in unsere Gesellschaft zu bringen.


Für mich war es unglaublich wichtig all diese Zusammenhänge zu verstehen. Mir hilft es, all dies Leid in der Welt und innerhalb von menschlichen Beziehungen besser zu verstehen.
Ich erkenne somit auch noch klarer meine Aufgabe als Mutter dieser Zeit, als Mensch in diesem Jahrhundert der Menschheitsgeschichte.

Du und ich dürfen die Dinge wieder anders machen, wir dürfen die Trennung aufheben ohne schlechtes Gewissen damit Schaden anzurichten ;).
Wir dürfen unseren Söhnen und Töchtern
wieder Nahe sein und echte Verbundenheit leben und uns selbst dadurch auch ein Stück heilen.
Deine Aufgabe als Mama und Papa ist so viel mehr als nur den Alltag zu bewältigen!

Alles Liebe,
Laura


#mutter #familie #liebe

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